- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
119. Eintrag von am 19.06.2011 - Anzahl gelesen : 93
Brauche Mut - OD im li. Sprunggelenk; jetzt OP
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Ich bin neu hier. Ich wurde vor drei Wochen am linken Sprunggelenk operiert, weil bei mir OD am Talus vorliegt: Arthroskopie (DA/AC), Knorpelglättung, retrograde Anbohrung, Teilsynvektomie
Momentan belaste ich den Fuss noch gar nicht; nächste Woche fange ich mit 10 KG Teilbelastung an.
Ich wollte mal fragen, ob es hier auch Erfolgsstories gibt? Alles, was ich bisher gelesen habe, macht mir Angst und ich bete, dass ich mit der OP nicht die falsche Entscheidung getroffen habe (die Schmerzen, die ich vorher hatte, waren nur manchmal unaushaltbar; meistes waren sie ertragbar; die OP habe ich z.T. gemacht, um Arthrosebildung zu verhindern).
Mein Arzt meinte nach der OP zu mir, dass ich an einer Stelle im Sprunggelenk schon Arthrose 2.-3. Grades hätte. Kann mir einer sagen, was das bedeutet, bzw. wie schlimm das ist (wie viele Grade gibt es?)? Habe ich so vielleicht doch noch eine Chance auf Heilung?
Gibt es jemandem, bei dem die Anbohrung etwas gebracht hat? Ich bin ganz schön verzweifelt und habe Angst, dass die OP nun alles nur noch schlimmer macht. Und wie ist der Heilungsprozess bei euch verlaufen?
Ich würde mich sehr über Antworten freuen; aus dem fischigen Norden,
Marina
4. Antwort
von am 09.11.2011
Lena,
Danke für deine Nachricht.
Also... nach all den Monaten kann ich nun berichten wie es mir nach meiner Anbohrung geht (OP war am 26.05.11).
Leider hat sich nur eine teilweise Besserung eingestellt. Zwar sind die ursprünglichen Schmerzen weg (bei ca. jedem 25. ganz normalen Schritt oder so hatte ich einen sehr starken, stechenden Schmerz direkt im Sprunggelenk), weswegen ich mich dann ja in der orthopädischen Ambulanz vorgestellt habe und schliesslich operiert wurde. Es war, wie oben beschrieben, schon Arthrose im 2. - 3. Grad.
Diesen Schmerz habe ich noch immer, allerdings kommt er in ganz anderen Situationen und bei ganz anderen Bewegungen. Er ist dannaber in der Tat sehr, sehr ähnlich. Leider. Zum Beispiel tun Bewegungen des Fusses vor allem zur Seite, aber wenn sie schnell sind, auch nach oben und unten sehr weh. Die Mechanik ist ebenfalls extrem eingeschränkt. Auch wenn es sich nicht immer in Schmerzen äussert, merke ich bei jedem Schritt, dass das Srpunggelenk nicht mehr das gleiche ist. Ich laufe zwar jetzt wieder halbwegs normal (dass ich wieder normal gehen kann, hat WESENTLICH länger gedauert, als man mir gesagt hatte... glaub denen bloss nicht, wenn sie sagen, du bist in 6 Wochen wieder fit. Das stimmt nicht. Bei mir waren es drei Monate bis ich wieder das Gefühl hatte, ich kann ohne Hilfsmittel irgendwo hinlaufen und mein Leben leben), aber ich bin trotzdem eingeschränkt. Rennen geht nur sehr schwer; es fühlt sich einfach 'nicht richtig' im Gelenk an. An Sport ist überhaupt nicht zu denken.
Die Nachuntersuchung und das MRT vom letzten Monat ergaben ausserdem, dass wohl noch mal operiert werden muss. Ich glaube, jetzt fängt die Endlosschleife der OPs an. Im Schlimmstfall endet das mit einer Prothese (Es gäbe noch die Möglichkeit, Knorpel aus dem Knie ins SG zu transplantieren, aber machen wir uns nichts vor, das geht nie und nimmer! Es sind ausserdem ganz unterschiedliche Knorpelarten).
Im Fazit: Gott sei Dank ist es nicht so wie bei einigen andern, dass der Schmerz jetzt noch heftiger ist als vorher. Ich bin jeden Tag froh darüber. Trotzdem weiss ich nicht, ob sich das Ganze gelohnt hat. Mein Fuss wird nie wieder der gleiche sein; z.T. fühlt er sich wie ein Fremdkörper an. Die Mechanik lässt stark zu wünschen übrig und ich fühle mich nicht so, als würde ich jemals wieder richtig, richtig sportlich aktiv werden können. Und damit meine ich nicht nur Hardcore-Sportarten sondern auch leichtere Sachen wie Tanzen, etc. ABER: es ist auch nicht so, dass ich nicht laufen kann und vor Schmerzen sterbe. Bei mir war es halt so, dass es gemacht werden musste, weil sonst noch mehr Knorpel kaputt geht. Das ist natürlich das ausschlaggebende Argument. Es bringt dir ja auch nichts, jetzt nichts zu machen und dann einen totalen Knorpelverlust zu erleiden. Dann kriegst du auch eine Prothese. Troztdem mein Tipp: wenn deine Schmerzen leicht bzw. aushaltbar sind und du nicht Gefahr läufst, dass sich der Knorpel auf Dauer kaputtreibt (Arthrose), dann mach es nicht. Ganz ehrlich. Wenn es unumgänglich ist, dann empfehle ich dir die Schön Klinik in -. Da ist es zumindest vom Schmerz her nicht so viel schlimmer geworden. Nur von der Mechanik, aber das ist wohl so nach solchen Eingriffen...
Ich hoffe, mein Bericht hilft dir weiter, Lena? Er ist sehr ausführlich, aber ich denke, das ist für eine solche Entscheidung angebracht. Klär auf jeden Fall ab, ob du schon Arthrose hast und ob diese weiter fortschreitet, wenn du nichts tust!
, alles Gute und gute Nacht, Marina
3. Antwort
von am 08.11.2011
Marina, ich stehe nun vor der Entscheidung ob ich eine Anbohrung mache oder nicht. Der eine Arzt sagt 'ja' der andere wieder 'nein'. Aber ich glaube es gibt einfach nicht die hundertprozentig richtige Entscheidung, denn sonst würde es die wörter 'hätte' und 'wenn' nicht geben ;-)
Ich würde gerne wissen wie es dir geht? Was macht dein Fuss? Wie geht es voran?
Ich selber versuche mir nun darüber im klaren zu werden, was ich will. Langfristig. Ganz schön schwer wenn man 22 ist...
Ich hoffe es geht dir gut. Ich wünsche Dir eine gute Genesung! Lena
2. Antwort
von am 27.06.2011
!
ich bin auch gerade neu hier im Forum. ich hab als erstes deinen beitrag gesehen und dachte ich antworte gleich mal drauf. Leider kann ich dir nicht so positives berichte, aber wie schon oben erwähnt treffen sich wohl die Gesunden eher beim Joggen und die Nicht-Geheilten dann hier im Forum.
Naja, ich hatte jedenfalls im April 2009 die gleiche OP wie du. Ein abgelöstes Knochenteil wurde entfernt und der Knochen angebohrt. Es war auch alles prima, hatte eigentlich 3 Monate nach der OP keine Probleme mehr, nur noch leichte Schmerzen bei Wetterwechsel etc.
Dann anfang diesen jahres wurde es wieder schlimmer und nach anfänglichem Verdrängen bin ich dann doch wieder zum Orthopäden und der Defekt hat sich stark vergrössert und ein knorpelaufbau hat nicht stattgefunden. :-( Also steht für mich nun nächste Woche die OATS an.
Ich drück dir die Daumen, dass deine OP gut läuft. Und schone unbedingt lang genug. Ich hatte Hummeln im Hintern und konnte nicht schnell genug wieder los, vielleicht war das mein Fehler .
LG M
1. Antwort
von am 19.06.2011
Liebe Marina,
ich möchte auf deine Frage nach Erfolgsstories eingehen: Bitte bedenke, dass hier im Forum meistens über negative Erfahrungen bei Operationen berichtet wird. Die vielen 1000 Operationen die ein Erfolg wurden, darüber wird hier leider nur von ganz wenigen berichtet.
Viele unserer Mitglieder, die nach einer Operation wieder gut laufen können, denken leider nicht daran, hier im Forum über ihren OP-Erfolg zu berichten, um anderen Mut zu machen, damit auch sie den Weg zur Operation wagen.
Wenn man Arthrose hat, dann gibt es keine Heilung sondern nur noch eine Erleichterung der Beschwerden. Ein Knorpel kann nicht nachwachsen.
Damit deine Schmerzen weniger werden, solltest du eine Ernährungsumstellung im Säure-Basen-Gleichgewicht machen, unter Berücksichtung der Arachidonsäure. Beiträge dazu findest du unter: Arbeitskreis Ernährung und Gewicht. Gerne beantworte ich dir auch deine Fragen dazu.
Und natürlich gehört auch die nötige Bewegung dazu. Eine feste Muskulatur in deinem OSG unterstützt dich auch beim schmerzarmen Laufen. Bitte lass dir von deinem KG-Therapeuten Übungen zeigen, die du tgl. mehrmals wiederholen solltest.
Ab deiner Operation sollte für dich ein neues Leben beginnen. Überlege dir einmal was kannst du ändern?
Ich wünsche dir viele positive Gedanken
B.
Brauche Mut - OD im li. Sprunggelenk; jetzt OP
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